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Abnutzung und Korrosion: Bestimmungstafeln zur Bearbeitung von Fundmünzen

Onlineversion des Supplementheftes zu Bulletin IFS ITMS IRMS 2, 1995

Technische Besonderheiten mittelalterlicher und neuzeitlicher Münzen

Technische Herstellungsfehler und Besonderheiten erwecken den Eindruck von Abnutzung oder ausnahmsweise von Korrosion, selbst wenn die Münzen nie im Umlauf waren, bzw. nicht korrodiert sind. Die Beurteilung solcher Stücke ist schwierig; meist empfiehlt sich, solche Fälle als unbestimmt (A 0 oder K 0) einzustufen und die technischen Phänomene zu beschreiben.

Abgenutzter Stempel

Unscharfes, verschwommenes Bild; Einzelheiten verschmelzen zu einer amorphen Masse.

Beispiel für abgenutzten Stempel
BHM, Inv. Nr. 33; 0,56 g (links). London, British Museum, Inv. Nr. T: Bon 2; 0,18 g (rechts).

Ungleichmässige Prägung

Teilweise schwache Ausprägung durch schräg gehaltenen Oberstempel.

Beispiel für ungleichmässige Prägung
BHM, Inv. Nr. 5; 0,38 g.

Dünner Schrötling

Ist der Schrötling zu dünn, um das Relief beider Münzseiten auszufüllen, entsteht an den betreffenden Stellen des Münzbildes ein «toter Fleck». Auf der Rückseite des abgebildeten Exemplars lässt sich die negative Form des Bärs der Vorderseite erkennen.

Beispiel für dünnen Schrötling
Münzkabinett der Stadt Winterthur, Winterthur, ohne Inv. Nr.; 0,79 g.

Angerosteter Stempel

Die durch Rost verursachten Vertiefungen im Stempel erscheinen auf der geprägten Fläche der Münze in positiver Form. Dieses Phänomen ist auf die Korrosion des Stempels und nicht der Münze zurückzuführen.

Beispiel für angerosteten Stempel
SLM, Inv. Nr. AG 745; 0,31 g.